Das Rennen in Obergessertshausen im bayerischen Landkreis Günzburg ist schon seit einigen Jahren die traditionelle Auftaktveranstaltung der wichtigsten deutschen Mountainbike-Rennserie. Über den ganzen Sommer verteilt folgen vier weitere hochklassige Rennen: zunächst das höchstdotierte deutsche Rennen, das Bike the Rock in Heubach am 18. Mai, das Vulkan Race in Gedern am 7. und 8. Juni und das Shark-Attack Bike Festival in Saalhausen am 6. Juli. Das Finale wird, wie schon im Vorjahr, in Winterberg am 24. August ausgetragen. «Damit sind alle beim Weltradsportverband UCI gemeldeten Cross-Country-Rennen in der German Cycling MTB-Bundesliga vereint», freut sich German Cycling-Vizepräsident Jan Schlichenmaier, der auch als UCI-Mountainbike-Kommissär tätig ist.
«Unser Ziel ist es, dass alle Veranstalter die höchsten Rennklassen unterhalb des Weltcups anbieten können», so Schlichenmaier. Ganz klappt das im Jahr 2025 nicht, da unter anderem Gedern, das traditionell am Pfingstwochenende ausgetragen wird, terminlich mit dem Weltcup im österreichischen Leogang kollidiert, sodass die UCI für diesen Termin keine Rennen der Kategorien HC und C1 zulässt.
Jedes Rennen in der German Cycling MTB-Bundesliga hat dabei seine besondere Charakteristik: im Egger-Wald wartet eine permanente Cross-Country-Trainingsstrecke darauf, von den Sportlern, die den Winter über meist auf der Straße oder in südlichen Ländern trainiert haben, erstmals in der noch jungen Saison die ersten harten Rennkilometer abzuverlangen. Das Bike the Rock in Heubach, das älteste Rennen mit HC-Status weltweit, ist bekannt für seine steilen, kraftraubenden Anstiege und seine internationale Starbesetzung, während sich in Gedern viele der heutigen deutschen Top-Athleten ihre ersten Sporen verdient haben: Die Veranstalter vom TGV Schotten setzen schon seit vielen Jahren auf Nachwuchsförderung. Die beiden Ausrichter der beiden Läufe in Nordrhein-Westfalen setzen zudem auf eine Zusammenarbeit mit dem niederländisch-belgischen 3Nations-Cup, um besonders auch für die Sportlerinnen und Sportler der westlichen Nachbarländer attraktiv zu sein.
2024, da noch unter dem Titel Internationale MTB-Bundesliga, gewannen die beiden Freiburger Nina Graf und Maximilian Brandl die Serie. Beide werden aber in Obergessertshausen am Wochenende nicht am Start sein können, denn sie werden da schon unterwegs sein zum ersten Weltcup im brasilianischen Aráxa eine Woche später: «Aufgrund der Zeitverschiebung und des Temperaturunterschiedes ist eine entsprechende, rechtzeitige Akklimatisierung dringend erforderlich», sagt Bundestrainer Marc Schäfer.
So kommt in Obergessertshausen der internationale Charakter der German Cycling MTB-Bundesliga zum Tragen: das Starterfeld der Frauen wird angeführt von der Dänin Caroline Bohé und der U23-Vizeweltmeisterin Ginia Caluori aus der Schweiz. Deren Landsmann Thomas Litscher trifft auf den Lokalmatadoren und Sieger der Schlussetappe des Cape Epic 2025, Georg Egger.
Ergänzt wird das Wochenend-Programm durch viele Rennen für den Nachwuchs: so sind der Allgäu-Kids-Cup und die German Cycling Nachwuchssichtungsserie in Bayern zu Gast.